Expertentreffen diskutiert Zukunftsfragen Leipzig.

Herausforderungen in der Automobilindustrie: Branchentreffen in Leipzig

Die Automobilbranche befindet sich an einem entscheidenden Punkt. Der Druck, in einem engen Zeitrahmen zu neuen Antriebstechnologien, digitalisierten Prozessen und nachhaltigen Produktionsmethoden zu wechseln, ist enorm. Vor allem Ostdeutschland, das in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Automobilstandort geworden ist, muss eine Reihe von Herausforderungen bewältigen: von stark steigenden Energie- und Arbeitskosten über zunehmende bürokratische Hürden bis hin zu geopolitischen Unsicherheiten und Problemen in den Lieferketten. Die Gemengelage wird zum Jahreskongress des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) in Leipzig 2025 erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Im Leipziger Porsche-Werk kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung zusammen, um drängende Probleme zu besprechen und gemeinsame Lösungen zu finden.

Als wichtigste Plattform der ostdeutschen Automobilbranche spiegelt der Kongress die aktuellen Unsicherheiten wider – aber auch die Chancen. In Sachsen haben die großen Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW und Porsche erhebliche Fortschritte in der Elektromobilität erzielt, während viele Zulieferer mit der Transformation und den wachsenden Anforderungen kämpfen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss die Branche Neuerungen im Eiltempo entwickeln – und das in einem Markt, der immer unberechenbarer wird. Es kommt noch der politische Druck dazu: Die Wirtschaft und die Industrie sollen schnell auf nachhaltige Produktion und CO₂-arme Technologien umstellen – die Erwartungen sind hoch. Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Transformation mahnen Branchenvertreter, darunter ACOD-Geschäftsführer Jens Katzek, mehr Unterstützung und schnellere Entscheidungsprozesse an.

Die Veranstaltung in Leipzig wird also nicht nur die Herausforderungen bündeln, sondern auch als Forum für Lösungen dienen: Wie können Unternehmen, Politik und Forschung besser zusammenarbeiten? Wie ist die Rolle Ostdeutschlands mit seinen besonderen Kompetenzen und Standortvorteilen? Aber wie kann man den Balanceakt zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit bewältigen? Neben den Gesprächen über Elektromobilität und Wasserstoff sind auch Fragen zum autonomen Fahren, zur Kreislaufwirtschaft und zur Zukunft der Zulieferindustrie von Bedeutung. Fast 200 Teilnehmende, unter ihnen Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD), werden erwartet – dies zeigt, wie wichtig die Branche in der Region ist.

Die nächsten Jahre sind von großer Bedeutung: Wer in dieser Phase die richtigen Entscheidungen trifft, kann die Transformation nicht nur überstehen, sondern auch als Innovationstreiber gestalten. Aber der Weg ist alles andere als einfach. Die Unternehmen stehen unter hohem Druck und die Zeit ist knapp. Aus diesem Grund sind alle Augen auf Leipzig gerichtet, wo man im Zuge des ACOD-Kongresses wichtige Entscheidungen für die Zukunft der ostdeutschen Automobilindustrie erwartet.

Ostdeutschlands Automobilstandorte im Fokus

In den letzten zwanzig Jahren sind die ostdeutschen Bundesländer zu wichtigen Stützen der deutschen und europäischen Automobilindustrie geworden. Sachsen nimmt besonders mit den Produktionsstätten von Volkswagen in Zwickau sowie Porsche und BMW in Leipzig eine führende Rolle ein. Dank dieser geballten Ansiedlung von Herstellern und Zulieferern ist die Region zu einer der bedeutendsten Automobilregionen in Europa geworden. Im Jahr 2025 werden mehrere Zehntausend Menschen in Sachsen in der Automobilwirtschaft und den damit verbundenen Dienstleistungssektoren beschäftigt sein. Die Wertschöpfungsketten umfassen alles, von der Verarbeitung der Rohstoffe über die Produktion und Montage bis zur Forschung und Entwicklung.

In Ostdeutschland geschieht der Wandel in der Branche, vor allem der Wechsel zur Elektromobilität und zur Digitalisierung, mit besonderer Dynamik. In Zwickau hat Volkswagen das erste Werk ausschließlich für E-Autos des Konzerns eingerichtet; dort werden unter anderem die Modelle ID.3 und ID.4 für den Weltmarkt produziert. In Leipzig nutzen BMW und Porsche flexible Produktionslinien, die es ermöglichen, sowohl Verbrenner als auch Elektrofahrzeuge zu montieren. Zahlreiche Zulieferer und Technologie-Start-ups haben sich zusätzlich angesiedelt und nutzen die Synergien mit den großen Herstellern. Diese clusterartige Anordnung ist ein Förderer von Innovationen, beschleunigt den Wissensaustausch und bildet ein Ökosystem, das den Wandel aktiv gestalten kann.

Trotz allem ist die Abhängigkeit von Großunternehmen ein Risiko, besonders für kleinere Zulieferbetriebe, die oft weniger Ressourcen für Forschung und die Anpassung an neue Produkte haben. Unter großem wirtschaftlichem Druck stehen viele dieser Unternehmen, weil sie sich gleichzeitig an neue technische Anforderungen anpassen und ihre Produktionsprozesse umgestalten müssen. In ländlichen Gebieten macht der Fachkräftemangel die Situation zusätzlich schwierig. Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu bewahren, sind gezielte Investitionen in Bildung und Qualifizierung unerlässlich. Um in einer Welt, die immer mehr elektrifiziert und digitalisiert wird, erfolgreich zu bleiben, müssen die ostdeutschen Standorte als Innovationszentren agieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Neben Sachsen sind auch Thüringen und Sachsen-Anhalt von Bedeutung. Thüringen ist ein Beispiel dafür, wo wichtige Bauteile für Elektrofahrzeuge, wie Batteriemodule und elektronische Steuerungssysteme, gefertigt werden. Sachsen-Anhalt schärft sein Profil mit Initiativen zur Kreislaufwirtschaft und zum Recycling von Batterien. Es ist entscheidend, dass die Bundesländer zusammenarbeiten und gezielt Forschungs- sowie Entwicklungsprojekte fördern, um die gesamte Region als wettbewerbsfähigen Automobilstandort zu etablieren. Der Jahreskongress in Leipzig ist eine zentrale Plattform, um Best Practices auszutauschen und regionale Stärken zusammenzubringen.

Herausforderungen der Transformation: Zwischen Technologie und Zeitdruck

Die Automobilbranche erlebt momentan eine der bedeutendsten Transformationen ihrer Geschichte. Der Wandel der Technik, vor allem der Wechsel weg vom Verbrennungsmotor hin zu elektrischen und wasserstoffbasierten Antrieben, bringt große Herausforderungen für Unternehmen mit sich. Es kommen auch die Anforderungen der Digitalisierung, des autonomen Fahrens und der nachhaltigen Produktion hinzu. Ostdeutsche Unternehmen müssen also in einen engen Zeitrahmen, den die Politik vorgegeben hat, Investitionen in Milliardenhöhe tätigen und gleichzeitig ihre Geschäftsmodelle neu überdenken.

Ein zentrales Problem ist der Zeitdruck. Bundesregierung und EU haben ambitionierte Klimaziele für 2030 und die Jahre danach gesetzt. Schon im Jahr 2025 sind erste Zwischenziele geplant, wie zum Beispiel der CO₂-Ausstoß neuer Fahrzeuge und der Anteil von E-Autos am Gesamtmarkt. Deshalb müssen Unternehmen die Entwicklungszyklen verkürzen und schneller als je zuvor Innovationen zur Marktreife bringen. Dies steht oft im Widerspruch zu den tatsächlichen Kapazitäten, vor allem bei kleinen und mittleren Zulieferern, denen es an finanziellen und personellen Ressourcen mangelt.

Ein weiteres Hindernis ist die andauernde Unsicherheit auf den Energiemärkten. Die Kosten für Strom und Gas steigen immer weiter; das hat zur Folge, dass die Produktionskosten erheblich steigen und es schwierig wird, langfristige Investitionen zu kalkulieren. Es kommen auch die steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit in der Lieferkette hinzu, wie sie durch das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gefordert werden. Ohne die Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung der Rahmenbedingungen genau zu prognostizieren, müssen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse neu ausrichten. Es besteht die Gefahr, dass einige Unternehmen den Druck zur Transformation nicht meistern und vom Markt verschwinden.

Der Wandel bringt trotz dieser Schwierigkeiten Chancen mit sich. Es gibt einen immer größer werdenden Bedarf an neuen Produkten, sei es in der Batterietechnologie, der Ladeinfrastruktur oder der Software für autonomes Fahren. Indem ostdeutsche Unternehmen frühzeitig in diese Bereiche investieren, können sie neue Märkte erschließen und ihre Wettbewerbsposition verbessern. Deshalb ist es entscheidend, dass wir auf Veranstaltungen wie dem Kongress in Leipzig Erfahrungen austauschen, um Synergien zu nutzen und gemeinsam Lösungen für die Transformationsprozesse zu finden.

Die Politik muss Unternehmen mit gezielten Anreizen und dem Abbau bürokratischer Hürden den notwendigen Spielraum schaffen, damit sie investieren und innovativ sein können. Ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft könnte die Transformation ins Stocken geraten. Aus diesem Grund wird der Jahreskongress in Leipzig auch als Indikator dafür angesehen, wie handlungsfähig die Branche und ihre politischen Partner sind.

Bürokratie, Energiepreise und Arbeitskosten: Belastungsfaktoren im Detail

Die Automobilindustrie in Ostdeutschland ist einem finanziellen und administrativen Druck ausgesetzt, der viele Unternehmen an ihre Belastungsgrenze bringt. Drei Aspekte sind dabei besonders ausschlaggebend: die übermäßige Bürokratie, hohe Energiepreise und steigende Arbeitskosten. Diese Problembereiche sind nicht nur durch Industrieklagen betroffen, sondern stehen auch ganz oben auf der Agenda des ACOD-Kongresses 2025 in Leipzig.

Als eines der größten Hindernisse für Innovation und Wachstum wird die Bürokratie angesehen. Firmen haben es mit einer Vielzahl von Berichtspflichten, Genehmigungsverfahren und Dokumentationsanforderungen zu tun. Kleine und mittlere Unternehmen, die keine eigenen Abteilungen für Rechts- und Verwaltungsfragen haben, sind dadurch besonders betroffen. Die komplizierten Vorschriften, beispielsweise im Umweltrecht, Arbeitsschutz und in der Produktzulassung, bewirken, dass wertvolle Ressourcen von der eigentlichen Entwicklung und Produktion abgezogen werden. Es wird also dringend nach einer Entbürokratisierung und schnelleren Entscheidungsprozessen gerufen.

Die Energiepreise, die sich nach den internationalen Turbulenzen der Jahre 2022 bis 2024 auf einem hohen Niveau eingependelt haben, sind ein weiterer erheblicher Kostenfaktor. In der Metallverarbeitung und der Batterieproduktion sind die Strom- und Gaskosten für energieintensive Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Obwohl einige Firmen mit der Sicherung langfristiger Lieferverträge oder dem Aufbau eigener erneuerbarer Energiequellen dagegensteuern, bleibt die Belastung hoch. Ostdeutsche Standorte stehen insbesondere im internationalen Vergleich zunehmend unter Druck, weil die Produktionskosten im Vergleich zu denen in Asien oder Amerika deutlich höher sind.

Die Arbeitskosten haben in den letzten Jahren ebenfalls deutlich zugenommen. Durch Tarifabschlüsse, Mindestlohnerhöhungen und den zunehmenden Fachkräftemangel steigen die Lohnkosten immer mehr im Vergleich zu den Gesamtkosten. Unternehmen müssen die Effizienz durch Automatisierung und Digitalisierung steigern, aber sie müssen auch in die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden investieren. In Ostdeutschland ist dies besonders relevant, da die demografische Entwicklung die Situation dort verschärft.

Diese Faktoren zusammen bewirken, dass viele Betriebe an ihre Grenzen stoßen. Der Wettbewerbsdruck, vor allem durch internationale Anbieter, steigt kontinuierlich. Die Forderungen nach politischen Maßnahmen, die Bürokratie abbauen, Energiepreise stabilisieren und die Arbeitskosten durch gezielte Förderprogramme abfedern, sind umso dringlicher. Ein Ziel des ACOD-Kongresses 2025 ist es, diese Anliegen gebündelt an die Politik zu richten und Lösungen zu besprechen, die die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Automobilindustrie sichern.

Elektromobilität als Wachstumsmotor – Chancen und Risiken

Die Zukunft der Automobilindustrie wird maßgeblich durch die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie geprägt. Ostdeutschland hat diesen Trend frühzeitig erfasst, vor allem durch die strategischen Entscheidungen großer Hersteller wie Volkswagen, BMW und Porsche. Das VW-Werk in Zwickau ist seit mehreren Jahren der Vorreiter im Konzern, indem es ausschließlich Elektrofahrzeuge produziert. BMW und Porsche tätigen fortlaufend Investitionen in neue Fertigungslinien und die Batteriemontage in Leipzig. Der Region wurde durch diese Fortschritte ein Innovationsschub verliehen, doch sie bringen auch Risiken mit sich.

Die Elektromobilität schafft neue Geschäftsmöglichkeiten und Wertschöpfungsketten. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wächst, unter anderem wegen staatlicher Subventionen und strengerer Emissionsvorschriften. Firmen, die frühzeitig in die Produktion von Elektroautos, Batteriezellen oder Ladeinfrastrukturkomponenten eingestiegen sind, erleben steigende Auftragseingänge. Selbst Unternehmen, die bislang Komponenten für Verbrennungsmotoren hergestellt haben, können durch strategische Investitionen und Kooperationen neue Märkte erschließen.

Dennoch bringt der Wechsel erhebliche Risiken mit sich. Die Herstellungsprozesse für Elektrofahrzeuge sind grundlegend anders als die für herkömmliche Verbrenner. Das betrifft nicht nur die Montage, sondern vor allem die gesamte Zulieferkette. Eine Vielzahl von kleinen Zulieferern, die sich auf Komponenten für Motoren, Getriebe oder Auspuffsysteme spezialisiert haben, müssen ihr Geschäftsmodell grundlegend ändern. Ohne ausreichende finanzielle Ressourcen und technisches Know-how sind diese Firmen bedroht, aus dem Markt zu verschwinden. Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, sind neben Investitionen auch gezielte Schulungsmaßnahmen für die Beschäftigten notwendig.

Ein weiteres Risiko liegt in der Abhängigkeit von Rohstoffen, vor allem für die Produktion von Batterien. Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel sind international gefragt und ihre Preise schwanken erheblich. Die Sicherung der Lieferketten und das Etablieren eigener Recyclingkapazitäten sind deshalb entscheidende Herausforderungen für die Branche. Firmen aus Ostdeutschland sind schon dabei, Lösungen zu finden, indem sie neue Batterietechnologien entwickeln und Kreislaufwirtschaftsmodelle aufbauen.

Auch die Elektromobilität eröffnet die Möglichkeit, neue Fähigkeiten in Bereichen wie Softwareentwicklung, Datenmanagement und vernetzter Mobilität zu entwickeln. Es ist entscheidend, mit Forschungseinrichtungen und Start-ups zusammenzuarbeiten. Eine Reihe von Technologiezentren und Innovationsclustern, die speziell auf die Anforderungen der Automobilbranche ausgerichtet sind, bringt Ostdeutschland zunehmend voran. Der ACOD-Kongress 2025 ist eine Gelegenheit, um diese Fortschritte vorzustellen und den Dialog zwischen Unternehmen, Forschung und Politik zu fördern.

Wasserstoff, Leichtbau und Kreislaufwirtschaft: Innovative Zukunftsfelder

Weitere Zukunftstechnologien werden neben der Elektromobilität von der Automobilindustrie in Ostdeutschland ins Visier genommen. Wasserstoffantriebe, Leichtbauverfahren und die Kreislaufwirtschaft werden als wichtige Innovationsfelder angesehen, die die Branche langfristig nachhaltig prägen können. Um frühzeitig Marktanteile zu sichern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, setzen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt verstärkt auf diese Bereiche.

Die Wasserstofftechnologie gilt besonders für Nutzfahrzeuge, Busse und Langstreckenanwendungen als eine vielversprechende Alternative zur Batterie. In Sachsen laufen mehrere Pilotprojekte, die Wasserstofffahrzeuge im Personen- und Güterverkehr erproben. Während Firmen Brennstoffzellensysteme, Tanks und Peripheriekomponenten entwickeln, forschen Institutionen an neuen Materialien und effizienteren Herstellungsverfahren. Um ein flächendeckendes Wasserstoffnetz zu etablieren und die Technologie zur Marktreife zu bringen, ist eine enge Zusammenarbeit mit Energieversorgern und Infrastrukturbetreibern unerlässlich.

Ein weiteres wichtiges Innovationsfeld ist der Leichtbau. Fahrzeuge können mit Hilfe von innovativen Werkstoffen wie Aluminium, Magnesium oder Faserverbundkunststoffen deutlich leichter konstruiert werden, was die Energieeffizienz und die Reichweite von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen verbessert. Ostdeutschland beherbergt eine Vielzahl von Unternehmen und Instituten, die sich auf Leichtbautechnologien fokussiert haben. Neben der Entwicklung neuer Materialien arbeiten Sie auch an innovativen Herstellungsverfahren, die eine wirtschaftliche Produktion in großen Stückzahlen ermöglichen. Es gibt eine enge Verbindung zwischen Leichtbau und Nachhaltigkeit: Indem man das Gewicht von Fahrzeugen reduziert, kann man den Ressourcenverbrauch minimieren und die Emissionen senken.

Die Automobilindustrie erkennt immer mehr die Wichtigkeit der Kreislaufwirtschaft. Das Ziel ist es, Ressourcen effizient zu nutzen, Abfälle zu vermeiden und Materialien so weit wie möglich zu recyceln. Firmen aus Ostdeutschland entwickeln Ansätze zum Recycling von Batterien, Kunststoffen und Metallen. In Sachsen-Anhalt werden zum Beispiel Anlagen gebaut, die Altbatterien zerlegen und so wertvolle Rohstoffe zurückgewinnen. Um die Umweltbilanz der Branche zu verbessern und die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern, ist es entscheidend, Recyclingprozesse in die Produktionskette einzubinden.

Diese Zukunftsbereiche sind nicht nur eine technologische Chance; sie können auch dazu beitragen, neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region zu ermöglichen. Es ist entscheidend, dass Wirtschaft, Forschung und Politik eng zusammenarbeiten. Deshalb gibt der ACOD-Kongress 2025 in Leipzig gezielt Impulse, um den Technologietransfer zu verbessern und die Innovationskraft der ostdeutschen Automobilindustrie zu stärken.

Zulieferindustrie unter Transformationsdruck

Die Zulieferer sind das Rückgrat der Automobilindustrie in Ostdeutschland. Ohne Ihre Komponenten, Systeme und Dienstleistungen könnten die großen Hersteller ihre Fahrzeuge nicht bauen. Im Jahr 2025 ist der Transformationsdruck auf die Zulieferbetriebe enorm. Der Wandel zur Elektromobilität und zur Digitalisierung verändert die Nachfrage nach klassischen Bauteilen grundlegend und zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Produkte und Prozesse neu zu gestalten.

Zulieferer, die sich auf Teile für Verbrennungsmotoren wie Kolben, Einspritzsysteme oder Abgasanlagen spezialisiert haben, müssen einen Markt erleben, der schnell kleiner wird. Während die Nachfrage nach diesen Produkten sinkt, steigen die Anforderungen an neue Fähigkeiten in den Bereichen Batterietechnologie, Leistungselektronik und Softwareentwicklung. Für den Transformationsprozess sind große Investitionen in Forschung, Entwicklung und die Qualifizierung der Belegschaft notwendig. Viele kleine Unternehmen erreichen dabei ihre finanziellen und organisatorischen Grenzen.

Ein weiteres Problem ist die hohe Abhängigkeit von den großen Herstellern. Produktionsstrategien oder Standortentscheidungen der OEMs (Original Equipment Manufacturer) haben direkte Auswirkungen auf die Auftragslage der Zulieferer. Außerdem sind die Gespräche mit den Herstellern häufig von einem hohen Preisdruck gekennzeichnet. Die Margen der Zulieferer sind über die letzten Jahre hinweg stetig gesunken, was ihre Fähigkeit, Investitionen zu tätigen, weiter einschränkt.

Die Digitalisierung bringt sowohl Schwierigkeiten als auch Möglichkeiten mit sich. Um die Effizienz zu verbessern und neue Wertschöpfungspotenziale zu finden, ist es möglich, Industrie-4.0-Technologien, vernetzte Produktionssysteme und datenbasierte Geschäftsmodelle zu implementieren. However, this necessitates substantial investments in IT infrastructure, cyber security, and the qualification of employees. Firmen, die diesen Wandel proaktiv angehen, haben die Chance, sich als innovative Partner der Automobilhersteller zu etablieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu finden.

Um die Transformation zu meistern, setzen zahlreiche Zulieferer auf Kooperationen mit anderen Firmen, Forschungseinrichtungen und Technologiezentren. Eine zentrale Plattform dafür ist der ACOD-Kongress 2025. Das Ziel ist es, zusammen Lösungen zu finden, Best Practices zu teilen und Informationen über Fördermöglichkeiten auszutauschen. Es ist an der Politik, Bedingungen zu schaffen, die Investitionen erleichtern und den Zugang zu Innovationsförderungen verbessern. Die Zulieferindustrie muss ihre zentrale Rolle in der Wertschöpfungskette der Automobilbranche durch solche Maßnahmen auch in Zukunft sichern.

Rolle von Politik und Verwaltung: Erwartungen und Handlungsspielräume

Im Jahr 2025 wird die Automobilindustrie große Erwartungen an Politik und Verwaltung haben. Es ist nicht genug für Unternehmen, dass Politiker ihnen verlässliche Rahmenbedingungen bieten; sie wollen vor allem, dass Reformen schneller umgesetzt werden. In Leipzig nutzen Branchenvertreter den ACOD-Kongress, um zentrale Anliegen gegenüber der Politik zu formulieren und konkrete Verbesserungen einzufordern.

Ein wichtiges Thema ist die Reduzierung von Bürokratie. Genehmigungsverfahren, Berichtspflichten und regulatorische Anforderungen werden als Innovationshemmnisse angesehen, die besonders kleinen Unternehmen den Spielraum nehmen. Die Forderung nach einer Bürokratieentlastung betrifft Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene. Firmen wollen schnellere Entscheidungen, digitale Verwaltungsabläufe und eine stärkere Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Wirtschaft.

Ein weiteres Thema betrifft die Energie- und Industriepolitik. Die hohen Kosten für Strom und Gas in Deutschland gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Vertreter der Industrie verlangen gezielte Aktionen zur Reduzierung der Energiepreise, wie den Ausbau erneuerbarer Energien, eine Reform der Netzentgelte und steuerliche Entlastungen für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch. Um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden, ist es ebenfalls wichtig, eine zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Unterstützung von Innovation und Qualifizierung. Um die Automobilindustrie zu transformieren, sind große Investitionen in Forschung, Entwicklung und Schulung nötig. Politik soll Unternehmen gezielt unterstützen: Kleine und mittlere Betriebe brauchen Förderprogramme. Um den Technologietransfer zu beschleunigen und die Innovationskraft der Branche zu stärken, soll die Zusammenarbeit mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Technologiezentren weiter ausgebaut werden.

Um die Transformation zu unterstützen, haben die Wirtschaftsministerien der ostdeutschen Bundesländer in den letzten Jahren viele Initiativen gestartet. Hierzu zählt die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen, die Förderung von Innovationsclustern sowie die Unterstützung von Start-ups. Für das Jahr 2025 erwarten Vertreter der Branche, dass die Politik bereit ist, gemeinsam mit der Wirtschaft an einem Strang zu ziehen. Die Forderung nach mehr Tempo und einer besseren Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen bleibt jedoch bestehen.

In Leipzig findet ein Kongress statt, der den Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung ermöglicht. Vereinfacht gesagt: Es geht darum, konkrete Schritte festzulegen, um die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Automobilindustrie zu sichern und den Standort für die kommenden Jahre zu stärken. Ob die Transformation erfolgreich bewältigt werden kann, hängt davon ab, wie konsequent die vereinbarten Maßnahmen umgesetzt werden.

Forschung, Bildung und Qualifizierung: Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Die Zukunft der ostdeutschen Automobilindustrie ist stark davon abhängig, wie gut ihre Forschungs- und Bildungseinrichtungen sind und wie qualifiziert die Fachkräfte sind. Um die tiefgreifende Transformation der Branche zu meistern, sind neue Kompetenzen, kreative Ansätze und das Konzept des lebenslangen Lernens unerlässlich. Im Jahr 2025 ist der Fachkräftemangel in zahlreichen ostdeutschen Regionen ein zentrales Problem, das die Innovationskraft der Unternehmen einschränkt.

In den letzten Jahren haben Unternehmen und Hochschulen ihre Zusammenarbeit verstärkt. In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gibt es viele Kooperationen zwischen Automobilherstellern, Zulieferern und technischen Universitäten. Durch gemeinsame Forschungsprojekte, duale Studiengänge und praxisorientierte Ausbildungsmodelle werden Studierende frühzeitig mit den Anforderungen der Industrie vertraut gemacht. Gemeinsam mit der Industrie arbeiten Forschungsinstitute wie das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik oder das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung an der Entwicklung neuer Technologien in den Bereichen Elektromobilität, Leichtbau und Digitalisierung.

Eine weitere zentrale Herausforderung ist die Qualifizierung der bestehenden Belegschaft. Die Anpassung an neue Produktionsprozesse, die Nutzung digitaler Technologien und die Schaffung neuer Geschäftsmodelle verlangen fortlaufende Weiterbildung. Um ihre Mitarbeitenden aktuell zu halten, investieren Unternehmen in Schulungen, Zertifizierungsprogramme und interne Akademien. Für kleine Unternehmen, die keine eigenen Abteilungen für Weiterbildung haben, ist dies besonders wichtig. Verbände, Kammern und öffentliche Förderprogramme sind hier von großer Bedeutung.

Ein weiterer Faktor ist die Verschärfung durch den Mangel an Fachkräften. In vielen Teilen Ostdeutschlands mangelt es an ausreichend qualifizierten Bewerbern für technische Berufe. Die demografische Entwicklung, die Abwanderung junger Talente und der Wettbewerb mit anderen Branchen machen die Rekrutierung schwierig. Um dem entgegenzuwirken, werden gezielte Aktionen zur Berufsorientierung, zur Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und zur Integration internationaler Fachkräfte umgesetzt.

Forschung, Bildung und Qualifizierung zu fördern, steht ganz oben auf der Agenda des ACOD-Kongresses 2025. Gemeinsam erörtern Unternehmen, Hochschulen und die Politik, wie die Ausbildungs- und Weiterbildungsstrukturen den Anforderungen der Transformation angepasst werden können. Die Stärkung der Innovationskraft der Branche, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sind die Ziele. Der langfristige Erfolg der ostdeutschen Automobilindustrie wird davon abhängen, wie gut wir Forschung, Bildung und Qualifizierung zusammenbringen und die Beschäftigten für die Zukunft rüsten können.